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DIE CHANCE DES DIGITALEN FÃœR DAS GELINGEN DER ENERGIEWENDE

Die aktuellen Diskussionen um künstliche Intelligenz - kurz KI - scheinen auf die einen wie die Utopie, auf die anderen wie die Dystopie schlechthin zu wirken. Es gibt wohl nur schwarz und weiß, aber keine Grautöne und schon gar keine Buntfarben. Dieser Artikel will sich aber nicht mit dem Für und Wider von künstlicher Intelligenz beschäftigen und warum nun das eine oder das andere Narrativ vermutlich recht haben wird. Dieser Artikel beschäftigt sich mit dem Digitalen selbst und wie es die Energiewende retten kann.


Wer kennt es nicht, man speichert eine Datei in einem Ordner ab und findet sie im Anschluss nicht wieder. Auch jede Suche scheint kläglich zu scheitern. Auf der anderen Seite fällt uns aber gerade zu mühelos uns stundenlang durch Wikipediaeinträge zu forsten, wenn wir uns für ein Thema wirklich interessieren. Was ist der Unterschied zwischen der verlorenen Datei und dem Browsen durch Wissen?


Die Methode macht den Unterschied. Analoges Denken folgt klaren, hierarchischen und unveränderlichen Regeln. Dabei ist die Struktur das Maß aller Dinge. Es gibt eine klare Ordnung, ein Verzeichnis und einen Weg hinein und auch wieder heraus. Wie eine Bibliothek oder ein Archiv ist das Wissen geordnet. Und wenn etwas diesem Weg nicht folgt, ist es quasi unauffindbar. Nur durch umfangreiches und eher chaotisches Suchen kann das Verlorene wiedergefunden werden. Erst das konkrete Ziel ist das Ziel und nicht der Weg dorthin, denn dieser ist mühselig.


Anders das digitale Denken. Wissen ist hier nicht vertikal, sondern horizontal miteinander verschnitten. Es existiert nicht neben oder übereinander, sondern ist miteinander verwoben. Der Hyperlink ist das Maß aller Dinge. Durch ihn komme ich von einem Thema zum nächsten oder von einer Ebene auf eine andere, vom Allgemeinen ins Detail und umgekehrt. Dabei folgt man keiner Struktur, sondern nur noch dem Inhalt. Man wird vom Interesse getrieben. Daher macht es auch so viel Spaß, sich einfach die Zeit zu nehmen und zu schauen, wohin man kommt. Der Weg ist das Ziel, nicht das Erreichen des Ziels selbst.


Überträgt man diese beiden Formen des Denkens auf die Energiewende wird schnell klar, dass wir vor allem analog auf die Energiewende schauen. Sie hat etwas Wasserfall-artiges an sich, nichts agiles. Dabei ist die Komplexität der Energiewende nicht mit Maßstäben von Planung zu schaffen, sondern nur, wenn wir unser Denken ihr gegenüber verändern.


Der Erfolg der Anfangsjahre war davon geprägt, dass man etwas entstehen ließ, ohne es zu sehr kontrollieren zu wollen. So war die Energiewende in ihrem ersten Drittel sehr erfolgreich. Jetzt, im zweiten Drittel, sind wir in den Mühen der Ebene angekommen. Es geht kaum etwas voran. Nur wenig wird zugebaut, viel ist unklar, es haben sich viele Probleme ergeben, ob mit dem Naturschutz, den Anwohnenden, dem Netzausbau, dem Krieg in der Ukraine. Zu viel Veränderung auf einmal führt zum Stillstand. Das hat mittlerweile auch Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck entdeckt und er hat daher beschlossen, die vielen gesetzlichen Änderungen jetzt erstmal wirken zu lassen, statt schon wieder neue Regelungen zu schaffen oder alte zu ändern.


Die Herausforderungen dieser Art zu Denken müssen gut moderiert und koordiniert werden. Dafür werden aber aktuell weder von der Politik, noch von den Unternehmen und auch nicht von den Verbänden Gelder zur Verfügung gestellt, um diese agilen und digital gedachten Prozesse gut hinzubekommen. Stattdessen verharren wir in einer Überwältigungsstarre, die wir erst noch hinter uns lassen müssen. Die Brisanz der Klimakrise lässt uns diese Zeit aber nicht. Daher fühlt es sich derzeit auch so an, als kämen wir mit dem Tempo nicht mehr hinterher.


Doch wir sind zum Erfolg verdammt. Daher heißt es jetzt, so schnell wie möglich Klarheit hinzubekommen, wie wir vom zweiten zum dritten Drittel der Energiewende kommen. Denn diese wird - leider - noch anstrengender werden. Aber am Ende wartet bekanntermaßen das gelobte Land. Hoffentlich!


Mit digitalem Denken werden wir es aber schon schaffen. Und wenn alle Stricke reißen, hilft uns halt die künstliche Intelligenz. Oder?




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