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ECHO und AUFBRUCH II

AUS DER PRAXIS


Die stille Mehrheit – oder: Wer spricht für wen?

 

Manchmal genügt ein Blatt Papier, um Unruhe zu stiften. Beim Bäcker lag es genauso wie an der Supermarktkasse. Eine Unterschriftenliste gegen ein Agri-PV-Projekt. Sie kam schnell, wirkte organisiert – und verbreitete eine Reihe an falschen Behauptungen, die schlicht unwahr sind.

 

Die Fläche werde „vollverspiegelt“. Die Biodiversität zerstört. Landwirtschaft verdrängt. Wer’s nicht besser wusste, mochte es glauben. Doch wer hinsah, der erkannte: Hier wird Stimmung gemacht, nicht informiert. Die Wahrheit: kein Industriepark, sondern Doppelnutzung, Rückbaubarkeit, Blühstreifen, Hecken, Tierdurchlässigkeit. Das genaue Gegenteil des Behaupteten.

 

Die Aktion war nicht nur fachlich fragwürdig, sondern auch rechtlich umstritten, da kein Initiator, kein Adressat. Ein paar hundert Unterschriften kamen zusammen. Beeindruckend? Vielleicht. Vor Ort leben mehr als zweieinhalbtausend Menschen. Die Mehrheit schweigt also? Schweigen kann auch Zustimmung zum Projekt sein. Oder Unwissen.

 

Die Frage für uns: Wie gehen wir damit um? Mit Respekt – auch gegenüber denken, die unterschrieben haben. Mit weiterem Dialog – besonders für die, die Fragen haben. Und auch mit Transparenz – denn jeder soll sich selbst ein Bild machen können.


SEMINARE UND TERMINE


Wertschöpfung schafft Wirkung – 14. Mai 2025

 

Wie kommunale Einnahmen aus Wind und Solar Akzeptanz fördern können

 

Die Akzeptanz für Wind- und Solarenergieprojekte vor Ort entscheidet sich nicht zuletzt an der Frage: Was bleibt in der Kommune? In dieser kompakten und praxisnahen Online-Impulsveranstaltung zeigen wir, wie finanzielle Beteiligung durch Einnahmen aus erneuerbaren Energien gezielt zur lokalen Wertschöpfung und zur Akzeptanzförderung beitragen kann.

 

Ob Bürgermeister:in, Ratsmitglied, Verwaltungsfachkraft, Klimaschutzmanager:in oder Projektentwickler: Diese 90 Minuten lohnen sich – für neue Perspektiven, aktuelle Gesetzeslagen, konkrete Beteiligungsmodelle und inspirierende Praxisbeispiele.

 

Was Sie erwartet:

  • Drei Impulsvorträge von Expert:innen aus Kommunalfinanzen, Projektentwicklung und zivilgesellschaftlicher Beteiligung

  • Interaktive Breakout-Sessions mit vertiefendem Austausch und Best-Practice-Ansätzen

  • Die Möglichkeit, drei erfahrene Referenten als potenzielle Berater für eigene Projekte kennenzulernen

  • Einblicke in kreative Wege der Kommunikation und in den strategischen Einsatz von Stiftungen

 

Mittwoch, 14. Mai 2025 | 14:00 – 15:30 Uhr

 


Die Kunst der Moderation – 14. Juni 2025

 

Strategisch moderieren – souverän steuern.

 

Ob im Projektmeeting, beim Bürgerdialog oder im Workshop: Wer Diskussionen moderieren will, braucht mehr als einen Stift fürs Flipchart. Es geht darum, Gruppen zu steuern, Themen zu strukturieren – und auch in schwierigen Situationen handlungsfähig zu bleiben.

 

In meinem eintägigen Intensivseminar „Die Kunst der Moderation“ zeige ich, wie das gelingt: praxisnah, kompakt und mit Raum für individuelles Feedback.

 

Du lernst:

  • wie du Diskussionen klar strukturierst und zielorientiert steuerst

  • wie du mit Störungen und Widerständen souverän umgehst

  • wie du deine Rolle als Moderator:in professionell und wirksam ausfüllst

 

Das Seminar ist auf 8 Teilnehmende begrenzt (aktuell sind noch 6 Plätze frei) – für echtes Lernen, individuelle Begleitung und konkrete Umsetzung.

 

Samstag, 14. Juni 2025 | 9:00-17:00 UhrBikini-Berlin599 Euro pro Person (für Bezieher:innen des Newsletters gibt es einen Rabatt von 100 Euro. Melden Sie sich dafür einfach mit der Emailadresse an, an die dieser Newsletter ging)

 


KATHERINA REICHE WIRD BUNDESWIRTSCHAFTSMINISTERIN


Und was sie für Energiewendeprojekte vor Ort bedeutet

 

Die mögliche Ernennung von Katharina Reiche (CDU) – frühere parlamentarische Geschäftsführerin im Kabinett Merkel, dann Hauptgeschäftsführerin des VKU und aktuell Vorsitzender der Geschäftsführung der innogy Westenergie GmbH sowie Vorsitzende des Nationalen Wasserstoffrates der Bundesregierung – zur Bundeswirtschaftsministerin hätte spürbare Folgen für die Energiewende auf kommunaler Ebene:

 

  • Kommunale Unternehmen stärken: Reiche kennt die kommunale Perspektive und dürfte Stadtwerke als zentrale Akteure der Energiewende fördern – eine Chance für mehr lokale Wertschöpfung und Professionalisierung.

  • Technologieoffenheit statt klarer Prioritäten: Unter ihrer Leitung könnte Wind und Solar relativiert werden – zugunsten von Wasserstoff, CCS oder sogar Kernenergie. Das birgt Zielkonflikte vor Ort.

  • Pragmatische Steuerung, weniger Beteiligung: Ihre Verwaltungserfahrung spricht für effizientere Prozesse – aber auch für eine stärker technokratische Umsetzung, bei der partizipative Ansätze an den Rand gedrängt werden könnten.

  • Neuer Kurs, neue Unsicherheiten: Ein potenzieller Richtungswechsel im Bundeswirtschaftsministerium würde viele Kommunen zwingen, ihre Strategien neu auszurichten – in einer ohnehin fragilen Phase der Umsetzung.

 

Fazit: Reiche steht für eine wirtschaftsnahe, kommunal verankerte, aber auch technologieoffene Energiewendepolitik. Für Akteure vor Ort heißt das: genau hinschauen, flexibel bleiben – und eigene Handlungsspielräume behaupten.


NARRATIV DES MONATS


„Man kann ja sowieso nichts mehr sagen.“

 

Das ist nicht einfach Resignation. Es ist ein Symptom unserer Zeit: Polarisierung, Schnell-Urteile, Shitstorms in Dauerbetrieb. In Beteiligungsprozessen zeigt sich das oft als stiller Rückzug oder vorsichtige Wortwahl.

 

Was tun? Erstens: den Raum bewusst öffnen. Zweitens: aktiv zur Vielfalt ermutigen. Drittens: Widerspruch aushalten – auch wenn’s unbequem wird. Denn: Beteiligung braucht keine Einigkeit, sondern einen sicheren Rahmen für Unterschiedlichkeit.

 

Unsere Aufgabe ist nicht, Harmonie zu schaffen. Sondern Diskurs zu ermöglichen. WERKZEUGKISTE


Blitzlicht plus eins

 

Eine einfache, aber wirksame Methode für Gruppen:

 

1.      Jede Person sagt in einem Satz, was sie gerade beschäftigt.

2.      Danach: „Und eine Sache, die ich gern verstehen würde.“

 

Das öffnet. Zeigt Perspektiven auf. Und bringt oft Fragen auf den Tisch, die ansonsten ungestellt bleiben. Ideal für den Start von Workshops oder zur Reflexion in Teams. KURZ UND KLAR


„Das Verständliche ist nicht immer wahr, aber das Wahre ist immer verstehbar.“

 

Karl Jaspers

(zugeschrieben)


UNTERWEGS


InterSolar Europe in München 7./8. Mai

 

Ich freue mich, dieses Jahr wieder auf der InterSolar Europe in München dabei zu sein. Wer vor Ort ist – lasst uns sprechen! Vielleicht bei einem Kaffee zwischen den Hallen? Meldet euch gern – einfach hieraus antworten.

 
 
 

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