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ENERGIEWENDE IN WÖRSDORF

#Energiewende findet im #ländlichen Raum statt. Daher ist es umso wichtiger, sich vor Ort auch zu zeigen und die Energienwende zu erklären. Ich war am Freitag in #Wörsdorf (Hessen) unterwegs. Hier der Pressebericht:


Rund 50 Wörsdorfer folgten der Einladung des CDU Ortsverbandes zur Diskussion über die beschlossenen Windkraftanlagen auf Wörsdorfer Gemarkung am 2. Juni 2023. Der Regionalplan Südhessen sieht zwei Windvorrangflächen im Westen Wörsdorfs vor: und zwar auf dem Höhenzug Nack und im Walddreieck zwischen Wörsdorf, Wallbach und Görsroth rund um den „Görsrother Graben“. In einem regen, kritischen, aber zugleich sachlichen Meinungsaustausch, moderiert vom Idsteiner Stadtverordnetenvorsteher Thomas Zarda, wurden die Auswirkungen erörtert und bewertet. Die Grundlagen dafür wurden durch drei Eingangsstatements gelegt, um eine faktenbasierte Auseinandersetzung zu ermöglichen.

Dipl. Ing. Lars Hockstra, Geschäftsführer der Hocktec GmbH in Bad Camberg, beschrieb die aktuellen Strukturen der Energieversorgung in Deutschland und was gewährleistet sein muss, damit auch künftig die Stromversorgung als zentrale Grundlage für das Funktionieren unserer Volkswirtschaft gesichert ist. Wesentliche Erkenntnis dabei ist, dass die Windkraft dafür einen entscheidenden, aber nicht ausreichenden, Beitrag leisten kann. Michael Krieger, Inhaber des Berliner Unternehmens Dialog.Digital, hat bereits zahlreiche kontroverse Diskussionen im Bereich erneuerbare Energien als Dialoggestalter und Konfliktmanager begleitet. Er erläuterte den Genehmigungsprozesse und die notwendigen Verfahrensschritte mit Blick auf Wörsdorf, beschrieb die möglichen Konfliktfelder und gab einen Überblick über die Strategien der Bürgerbeteiligung. Peter Niere, stv. Vorsitzender der CDU Wörsdorf, beschrieb die 13 Rahmenbedingungen, die aus Sicht Wörsdorfs beachtet werden müssen damit angesichts der bereits hohen Belastung Wörsdorfs durch Infrastruktur wie Autobahn, ICE-Trasse oder Ultranet ein verträglicher Windradbetrieb ermöglicht werden kann. Dazu gehören u.a. ein schonender Umgang mit den an diesen Orten teilweise gesunden Buchenbeständen, die vorrangige Nutzung von Windwurf- und Rodungsflächen, der richtige Umgang mit den zahlreichen Quell- und Feuchtgebieten, die besondere Beachtung der vielen Bodendenkmäler, die Befähigung der örtlichen Feuerwehren mit der besonderen Gefahrenlage bei Windrädern umgehen zu können und eine verträgliche Abwicklung der Baustellenlogistik.


In der sachlichen und lebhaften Diskussion wurde eine Vielzahl technischer Fragen angesprochen, wie Flächenverbrauch, der Umgang mit der späteren Entsorgung oder Verwendung der Windräder incl. Rückbau, die Leistungsfähigkeit der Anlagen und eine Obergrenze von Windrädern. Vor allem aber die Probleme bei der Einbindung in das Stromnetz als auch grundsätzliche ordnungspolitische Fragen wurden intensiv besprochen. Diese beschäftigten sich mit den Grundsatzfragen der Belastungsgerechtigkeit der verschiedenen Strategien vor allem bei der Entscheidung zwischen Photovoltaik und Windkraft. Dabei wurde die Frage gestellt, ob nicht auch eine verpflichtende Installation von Photovoltaik auf dafür geeigneten Dächern sowohl im privaten als auch im öffentlichen Bereich sinnvoll wäre. Auch die Frage der Belastungsverteilung zwischen Fläche und Ballungsraum wurde erörtert.

Unverständnis wurde im Plenum deutlich über die mehrheitliche Verweigerung im Wörsdorfer Ortsbeirat, die einzelnen für Wörsdorf wichtigen Rahmenbedingungen zu erörtern und diese stattdessen alle pauschal abzulehnen. Svenja C.Milster stellte in Aussicht, dass weitere Bürgerdialoge in diesem Format dann stattfinden sollen, wenn es weitere Klarheit über die nächste Entwicklung zur Windkraft in Wörsdorf gibt.



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